Jugendgesundheit – für einen guten Start ins Erwachsenenalter

Die Jugendgesundheits-Untersuchung, J1, wird zwischen dem 12. und 14. Lebensjahr durchgeführt, um mögliche Gesundheitsrisiken zu erkennen. Bei der Untersuchung werden Themen zur familiären Situation, der körperlichen und seelischen Entwicklung sowie zum Impfstatus besprochen. Leider lassen sich immer weniger Jugendliche impfen. Deshalb treten vermehrt gefährliche Infektionskrankheiten wie Masern und Keuchhusten auf. Gerade zwischen 12 und 17 stehen wichtige Impfungen gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Kinderlähmung an. Falls noch kein ausreichender Impfschutz besteht, können bestimmte Impfungen nachgeholt werden, wie z. B. Hepatitis B, Meningokokken, Masern, Mumps, Röteln und Windpocken.

Impfungen vor dem „ersten Mal“ sind für Jungen und Mädchen gleichermaßen wichtig.
So kann eine Hepatitis B-Infektion wirksam vermieden werden. Sie ist eine Entzündung der Leber, die oftmals nicht vollständig ausheilt, so dass Viren im Körper bleiben und diese die Leber fortlaufend schädigen. Übertragen wird das Virus über Blut und andere Körperflüssigkeiten.
Humane Papillomaviren (HPV) können Gebärmutterhalskrebs sowie Krebserkrankungen an After, Penis und im Mund und Rachen auslösen. Sie werden ebenfalls durch Geschlechtsverkehr übertragen. Ein umfassender, rechtzeitiger Impfschutz ist die Basis für ein gesundes (Sexual-)Leben.

Die J1 ist entspannt und der Jugendliche kann alles ansprechen, was ihn oder sie beschäftigt, auch Themen wie Liebe, Verhütung, Konsum von Alkohol und Drogen, Schulstress sowie unreine Haut oder überflüssige Pfunde.
Darüber hinaus wird eine körperliche Untersuchung durchgeführt, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist. Bei Bedarf werden dann weitere Untersuchungen durchgeführt. Manche Krankenkassen bieten auch eine J2 für Jugendliche zwischen 16 und 17 Jahren an.

Die Jugendschutzuntersuchungen dienen dem Schutz der Gesundheit von Jugendlichen.

Gemäß dem Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG §32ff) sind diese Untersuchungen gesetzlich vorgeschrieben für Jugendliche, die eine Berufsausbildung oder eine Beschäftigung beginnen und das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Der Arzt erfasst dabei den Gesundheits- und Entwicklungsstand des Jugendlichen sowie mögliche Auswirkungen der Beschäftigung auf seine Gesundheit und Entwicklung. Eine Bescheinigung über das Untersuchungsergebnis wird für den Personensorgeberechtigten und den Arbeitgeber ausgestellt.

Die Erstuntersuchung muss innerhalb von 14 Monaten vor Beginn der Ausbildung oder Beschäftigung durchgeführt werden. Ohne diese Bescheinigung darf die Ausbildung oder Beschäftigung nicht begonnen werden. Die erste Nachuntersuchung erfolgt innerhalb von 9 bis 12 Monaten nach Beginn der ersten Ausbildung oder Beschäftigung. Liegt dem Arbeitgeber die Bescheinigung über die erste Nachuntersuchung nicht vor, darf die Beschäftigung nicht fortgeführt werden. Danach hat der Jugendliche das Recht auf eine jährliche, freiwillige Nachuntersuchung.

Die Jugendlichen erhalten die Untersuchungsberechtigungsscheine und Erhebungsbögen von ihrer zuletzt besuchten Schule mit Vollzeitunterricht, bevor sie die Beschäftigung aufnehmen. Die Gewerbeaufsichtsämter stellen diese Dokumente ebenfalls aus. Der Erhebungsbogen wird vom Personensorgeberechtigten vor der Untersuchung ausgefüllt und muss zusammen mit dem Berechtigungsschein zur Untersuchung vorgelegt werden.
Die Bescheinigung für den Personensorgeberechtigten enthält das wesentliche Untersuchungsergebnis, gegebenenfalls vorgeschlagene Maßnahmen zur Gesundheitsverbesserung und Hinweise auf berufliche Tätigkeiten, die die Gesundheit des Jugendlichen gefährden könnten. Die Bescheinigung für den Arbeitgeber bestätigt, dass die Untersuchung stattgefunden hat und kann gegebenenfalls einen Vermerk enthalten, dass bestimmte Tätigkeiten, die die Gesundheit des Jugendlichen gefährden könnten, vermieden werden sollten.